Pflege & Lagerung

Lagerung im Pflegebett

Sie gehört fest zum pflegerischen Alltag, wird aber trotzdem oft unterschätzt: Die richtige Lagerung. Herkömmliche, zusammengefaltete Wolldecken oder Kissen stützen zwar und lassen sich auch in der Form verändern, aber sind für eine zielgerichtete, weil positionsunterstützende Lagerung selten ausreichend. Professionelle Lagerungshilfen aus der Seniorenbetreuung schaffen nicht nur Liege- und Sitzkomfort, sondern fördern die Körperwahrnehmung - und damit die Selbständigkeit, auch in den eigenen vier Wänden.


Richtig lagern heißt aktivieren
Gel- und Schaumstoffkissen, Decken, Rollen, Schienen, Schalen, Stützen, Dreiecke. Keile, Spezialmatratzen, und, und, und - die Angebotsfülle überwältigt. Welches Hilfsmittel richtig ist, hängt vom Verwendungszweck ab. Dazu sind Grunderkrankungen, Bewegungsgrad und geistige Verfassung zu berücksichtigen. Lagerungshilfe klingt passiv, ist aber alles andere als das: Zusammen mit bestimmten Lagerungstechniken regen Lagerungshilfen Patienten, die noch über Bewegungsressourcen verfügen, dazu an, ihren Bewegungsspielraum zu erweitern; bei immobilen Patienten beugen sie Druckgeschwüren (Dekubitus) vor. Denn Lagerung meint nicht Ruhigstellung, sondern Prävention durch Lageveränderungen. Bestimmte Lagerungsarten erhöhen die Bequemlichkeit, erleichtern das Atmen und unterstützen dabei, Mahlzeiten in optimaler Körperhaltung einzunehmen, ohne sich zu verschlucken. Je weicher die Lagerungsfläche, desto eingeschränkter die Körperwahrnehmung. Der Grund, weshalb Spezialmatratzen allein eine  regelmäßige Bewegungsförderung und individuelle Lagerungshilfe nicht ersetzen, manchmal sogar die Eigenbewegung hemmen. In jeder Lebenslage richtig liegen Mit Lagerungshilfen wird unterschiedlichste Patientenlagerung möglich. Bei Unterstützung der Atmung entlasten sie den Brustkorb vom Gewicht des Schultergürtels. Zudem wird die Lunge bei gedehntem Oberkörper besser mit Atemluft versorgt, die Ansammlung von Sekreten verringert und so das Abhusten erleichtert. Auch beatmete Patienten müssen passend gelagert werden. Gerade bei Herz und Lungenerkrankungen unterstützt die richtige Oberkörper-Hochlagerung beim Essen und Trinken. Länger Liegen oder Sitzen? Gesunde verändern einfach ihre Position, um die Druckbelastung auf bestimmte Körperteile auszugleichen. Wer das nicht mehr schafft, liegt sich leicht wund: Die Haut zwischen Knochen und Unterlage wird zusammengedrückt. Langfristig entstehen schmerzhafte Druckgeschwüre (Dekubitus), die Gewebe, Muskeln und Knochengewebe schädigen. Lagewechsel mit Lagerungshilfen beugen vor und aktivieren, auch zu Mikrobewegungen - ob 30 Grad Lagerung,
5-Kissen-Weichlagerung, Bauchlage oder die Lagerung nach Bienstein.


Lagerung: Besser gleich professionell!
Provisorische Hilfsmittel wie zusammengerollte Decken und Kopfkissen sind Kompromisse, aber besser als ein Verzicht auf Lagewechsel sind sie immer. Geht es um professionelle Lösungen, sind Komfort, Hygiene und Zielwirkungen die Kriterien, die die Auswahl des Hilfsmittels bestimmen. Gute Sanitätshäuser offerieren alle Arten von Lagerungshilfen namhafter Hersteller. Neben hergebrachten Schaumstoffen setzen sich innovative Materialien wie PUR-Stäbchen und PP-Kügelchen für individuelle, weil direkt am Körper angeformte Lagerungshilfen durch. Was bietet der Markt? Zum einen zahlreiche Lösungen zur Entlastung der Beine, wie druckentlastende Seite: 4 von 8 Kniekissen für Menschen mit geschwächter Muskulatur, die bevorzugt auf der Seite schlafen.Weich
bezogen und mit elastischer Bandage am Knie fixiert, stabilisiert es die Position und verhindert ein Aneinanderreiben der Knie. Spezielle Beinhochlagerungskissen leisten Thromboseprophylaxe, Bein- und Venenkissen aus Schaumstoff entlasten geschwollene Füße und Knöchel bei schweren Beinen, Anspannungsschmerzen und Venenleiden. Druckentlastende, viskoelastische Erholungskissen sowie Schaumstoffrollen und -halbrollen unter Beinen und Armen, aber auch in Nacken oder Rücken passen sich gut an - und machen die Lagerung auch für die Pflegeperson bequem. Große, 160 cm und längere, formbare Lagerungsrolle eignen sich besonders für die Schräglagerung. Dazu schließt Dekubituslinderung auch empfindliche Ellenbogen und Fersen ein: Ein vollelastischer Spezialschutz aus Polyurethan-Schaum mit einer Oberfläche aus Polyester-Velours und Polyester-Strickstoff an der Unterseite verhindert Wärmestaus und leitet Feuchtigkeit ab. Das Geheimnis: Eine rippenartige Struktur, die Frischluft zuführt. Mit Klettband verschlossen, wird er dem Körperteil exakt angepasst - und darf in die Kochwäsche.


Sicher lagern: Wenn es nicht klappen will Lagerungsverweigerer! - was wie ein verzweifelter Ausruf erschöpfter Angehöriger klingt, ist in der Lagerung von Kindern und Jugendlichen, aber auch von Senioren tägliche Realität. Patienten, die sich nicht lagern lassen und sich immer wieder von der Seite auf den Rücken drehen, obwohl Erkrankungen dringend eine andere Lage erfordern. Sedativa sind keine Lösung. Aber eine unmerklich eingesetzte Lagerungshilfe, die ein Zurückdrehen verhindert. In der Altenpflege längst üblich, sind große Stillkissen - weich und fest zugleich - ideal für die Lagerung von Beinen und Kopf. Auch Seitenschläferkissen, ergänzt durch Spezialsandsäcke gegen Wegrutschen oder Vakuummatratzen sorgen für eine sichere Liegeposition. Überhaupt bildet die Lagerung den Abschluss pflegerischer Intervention - so wird verhindert, dass Abwehrbewegungen die Lage verändern. Welche(s) Lagerungs-Hilfsmittel passt am besten in Ihren individuellen Bewegungsplan? Fragen Sie einfach - Ihr Sanitätshaus verrät es Ihnen

 
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